Fragmentos II - Flamencos en route in residence in ThiK

Wiederum war der Raum, gestaltet von Herta Eppler-Joggi, Ort für die Weiterführung der "in-residence"- Idee, des Gastrechtes im ThiK; wiederum bot dieser intime Theaterraum dem Publikum einen intensiven, hautnahen Kontakt zum Flamenco.

Ein Theatererlebnis einmaliger Art, in dem der fordernde Rhythmus, der gemeinsame Puls zwischen Tänzerinnen und Musikern, sich direkt auf das Publikum übertrugen. Die vibrierenden Schwingungen der ganzen Gruppe wie die vielseitige Eigenart jedes Einzelnen verströmten eine ansteckende und bestechende Energie.

In dieser zweiten Aufführungsreihe von Flamencos en route in residence im Thik wurde dem Rhythmus, dem tragenden, strukturellen Element im Flamenco eine besondere Referenz erwiesen.
In der Choreografie von Teresa Martin entstand ein rhythmisches Geflecht aus Sprache, Tanz und Perkussion. Ausgehend von lyrischen Texten von Tagore liessen sich die Tänzerinnen auf das Experiment ein, in dem sie ihre eigene Stimme mit den tänzerischen Formen des Flamenco verbanden. In der Choreografie von Brigitta Luisa Merki wurde der Rhythmus zum spielerischen Element, zum Pulsschlag in Zeit und Körper, eine vorwärtstreibende Kraft, die immer neue tänzerische Themen in den Tänzerinnen wachrief. Aus dem gemeinsamen Rhythmus herausgeschleudert, fanden sie zu eigenen Formen und Schwingungen.

Fragmentos II - verschiedene choreografische Miniaturen zum Themenkreis �ritmo es vida".

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Fragmentos II

Neue Zürcher Zeitung

Was die Gruppe Flamencos en route zeigte, ist Flamenco vom Besten: Der Duende, der Geist des feurigen Tanzes, lauert von Beginn an spürbar auf der Bühne, ergreift dann sichtlich Besitz von den Tanzenden und Musizierenden, versetzt diese in Ekstase und springt so auch auf das Publikum über. Die beiden Choreografien "!voy!, von Teresa Martin und "olé" von Brigitta Luisa Merki, präsentieren Körper gewordenen Rhythmus und ein regelrechtes Feuerwerk an Bewegung, das Seh-, wie Gehörsinn gleichermassen anspricht.

Neue Zürcher Zeitung, 28.05.2001

Aargauer Zeitung

Ein Tanz von fliessender Weichheit und gleichzeitig kühl-heisser Härte. Immer wieder gleiten einzelne Tänzerinnen aus der Gruppe in ein Solo und tauchen dann wieder in die Menge ein. Die Einzigartigkeit jeder Persönlichkeit wird in der Choreografie von Brigitta Luisa Merki einfühlsam hervorgehoben. Die Darbietung wird zur Einheit, alles fliesst, nichts ist Bruchstück. Nicht mehr nur Musiker, Sänger und Tänzer sind auf der Bühne, sondern ein sich gegenseitig ergänzendes Ensemble.

Aargauer Zeitung, 28.05.2001