Soleá and the Winds

Basler Zeitung

Erde und Luft erweisen sich als gültige Metaphern, welche den statisch-würdevollen Flamenco mit den raumgreifenden Wirbeln des Modern Dance weniger als Kampf denn als elementare Verständigung der Geschlechter anzudeuten vermögen. Die Auseinandersetzung jedoch, das macht die Choreografie bemerkenswert, ist alles andere als eine formale. Wie selbstverständlich entsteht sie im Bühnenaugenblick, ohne die unterschiedliche Identität preiszugeben.

Basler Zeitung, 11.05.2001


Deister- und Weserzeitung

Nach der einstündigen Aufführung von "Soleá and the Winds" sollte man nicht nur den Protagonisten, sondern auch den zwei Choreografen ein grosses Lob aussprechen, schliesslich haben es Brigitta Luisa Merki und Colin Connor geschafft, den Flamenco mit dem Modern Dance zu vereinen - ein schwieriges, aber geglücktes Unterfangen.

Deister- und Weserzeitung, 23.04.2001


Wilhelmshavener Zeitung

Mit ungebrochener Kreativität erzählen die Ensemblemitglieder von "Flamencos en route" eine neue Geschichte und stellen die Vielfältigkeit ihrer Produktionen unter Beweis. Mit ihren gleichmässigen Rhythmen des klassischen Flamenco, wunderschön getanzt in den ersten Szenen, scheinen die fünf Frauen unantastbar. Doch nur, bis sie vom Wind, von der Luft berührt und schliesslich verführt werden in Gestalt der fünf Tänzer. Dabei bleibt die Geschichte, wie die Aufführung von "Soleá and the Winds" bewies, für das Publikum nacherlebbar. Die Kulisse wird zum Ausdrucksmittel, welches das hohe Mass an tänzerischem Können verdeutlicht und den Blick nicht ablenkt, sondern zum Tanz hinwendet. Mit "Ich bin im Traum und kann den Windgeschenken kaum glauben ..." beschreibt ein Gedicht von Hilde Domin das, was "Soleá and the Winds" auf der Stadttheaterbühne war - ein Traum von Flamenco und modernem Tanz.

Wilhelmshavener Zeitung, 07.02.2000


P.S.

Selten waren solche anziehend-abstossenden Annäherungsversuche zweier Tanzstile in letzter Zeit in Zürich zu sehen und werden es auch kaum bald wieder werden. Ein schöner Abend für progressive Menschen, die sich gerne mal von sehr gut getanzten aber aussergewöhnlichen Experimenten verführen lassen wollen.

P.S., 13.01.2000


Reutlinger Generalanzeiger

Flamenco flirtet mit modernem Tanz. Schon der ungewöhnliche Titel des Stückes der hoch renommierten schweizerischen Tanztruppe Flamencos en route kündigt seinen geradezu revolutionären Charakter an. (...) Flamencos en route hat wieder einen Stein in den Tanzsee geworfen, der sich nun in äusserst atrraktiven Wellen kräuselt. Wieder souverän die von Antonio Robledo eigens komponierte, unerhört tanzdienliche Kammermusik für Streichquintett, Klavier, Fagott und Perkussion.

Reutlinger Generalanzeiger, 03.12.1999


Stuttgarter Zeitung

Das neueste Stück der schweizerischen Tanztruppe Flamencos en route markiert eine ungewöhnliche, ja radikale Entwicklung in ihrer nun schon fünfzehn Jahre währenden Geschichte. Erstmals überhaupt versucht eine Produktion nicht etwa nur eine behutsame Erneuerung oder Erweiterung des traditionellen Flamenco, sondern konfrontiert ihn direkt und ohne Umschweife mit dem modernen Tanz. (...) Dass sie einander etwas zu geben haben sich etwas zu denken zu geben haben, das hat dieses Stück indes bewiesen. Brigitta Luisa Merki und (...) Colin Connor haben gemeinsam ein Stück für fünf Flamencotänzerinnen und fünf zeitgenössische Tänzer geschaffen, das bei seiner Deutschlandpremiere im Wagner Theaterhaus grossen Eindruck beim Publikum machte.

Stuttgarter Zeitung, 02.12.1999


Ballett-Journal

Durchaus in Bewahrung der Tradition, die Brigitta Luisa Merki, die sie von Susana Audeoud empfing, gestaltet sie die Komplexität der Frau bis in die feinsten Nuancen hinein. Ihre besonder Aufgabe ergibt sich aus dem Kontrast der Frauen zu den Männern, aus der Entfaltung von Konfrontation und Konvergenz. Auffällig beider Choreografen ist das Bemühen, ihre Idiomatik rein zu erhalten. Der Weg dazu ist schwierig und vollendet sich erst spät und eindrucksvoll dann, wenn die Tänzer sich zurücknehmen und auf die Frauen wirklich eingehen. Intensität und Sparsamkeit lassen das Vorhaben gelingen. (...) Das Mit- und Ineinander von Flamenco-Tanzdrama und Modern Dance-Gestaltung überzeugt. (...) Der Gestaltungsvielfalt des einen gilt Brigitta Luisas höchst professionelle Flamenco-Choreografie; prägnant und beherrscht im Ausdruck zeigt sich gerade im Detail ihre besondere Kunst. Colin Connor schafft, erleichtert durch einen völlig anderen Tanzstil, einen echten Kontrast dazu. (...) Von "Soleá and the Winds - Liebeslieder" empfängt die Kunst des Flamenco in der Gegenwart einen starken innovativen Impuls.

Ballett-Journal, 01.12.1999


Stuttgarter Nachrichten

Mann trifft Frau, moderner Tanz trifft Flamenco, Luft trifft Erde. ?Liebeslieder" heisst das Stück im Untertitel, für das sich Brigitta Luisa Merki, die Mitbegründerin von Flamencos en route, mit dem Modern-Dance-Choreographen Colin Connor zusammengetan hat. Doch wir sehen keinen Flirt, eher eine Herausforderung; einen Kampf der Elemente. (...) Diese Geschlechtersymbolik wirkt übrigens nur auf dem Papier grauenhaft verbraucht. Auf der Bühne macht das ungleiche Choreographenduo wunderbare Szenen daraus. "Soleá and the Winds" lebt vom Reiz der ungewöhnlichen Tanz-Begegnung.

Stuttgarter Nachrichten, 30.11.1999


Corriere della Sera, Milano

Bei ihrem dritten Mailänder Gastspiel hat die Choreografin Brigitta Luisa Merki Colin Connor, Choreograf für zeitgenössischen Tanz, hinzugezogen; daraus ist ein Tanzabend der starken Kontraste hervorgegangen; neu in seiner Konzeption, dennoch der Tanzsprache der Compagnie treu geblieben. Alle Musik Robledos hat Spaniens und Europas Gerüche; sie streifen die Folklore und tauchen unversehens in den "Pop". (...) Viel Publikum, viel Applaus im Theater Litta für das neue Bühnenwerk der Compagnie Flamencos en route.

Corriere della Sera, Milano, 12.11.1999


Tagesanzeiger

Endlich wieder einmal klare Strukturen! (...) "Soleá and the Winds", die elfte Produktion der Tanzcompagnie Flamencos en route in fünfzehn Jahren, ist sorgfältig konzipiert und ausgearbeitet. Antonio Robledo hat eine vielschichtige Bühnenmusik dazu komponiert. (...) Die Choreografie von Brigitta Luisa Merki, der Chefin von Flamencos en route, und Colin Connor aus New York, dem zeitgenössischen Tanz verpflichtet, hat viele Höhepunkte.

Tagesanzeiger, 23.10.1999


Aargauer Zeitung

Die Entdeckung, das Ausleben und Deutlichmachen der Verwundbarkeit der Männer, dieses oft als feminin bezeichneten Wesenszugs, ist eine der grossen Überraschungen in Soleá and the Winds. Hier wird ein Männerbild präsentiert, das so im Flamenco undenkbar wäre. Insgesamt erweitert die Begegnung mit dem zeitgenössischen Tanz die Bild-, nicht die Bewegungssprache des Flamencos. Etwas, woran Brigitta Luisa Merki und ihre Compagnie seit Jahren arbeiten. Dass diese Arbeit sich lohnt, zeigt "Soleá and the Winds" deutlich.

Aargauer Zeitung, 23.10.1999


Information Szene

Das Versprechen eines "knisternden Spannungsfeldes", das die Truppe in der "Begegnung zwischen fünf rhythmusbesessenen, erdverbundenen Flamencotänzerinnen und fünf verspielten, virtuosen Tänzern des zeitgenössischen Tanzes" angezeigt hat, wird ohne Abstrich eingelöst: was als Konfrontation beginnt, wächst allmählich zu gehaltvoller Gemeinsamkeit ineinander. "Grosse" Nummern mit allen Beteiligten wechseln ab mit subtil gestalteten Begegnungen zwischen Einzelnen, ausgefeilte Ensembles lösen sich in Pas de deux von packender Intensität auf, solistische Momente steigern sich zu imponierenden Tableaus.

Information Szene, 23.10.1999


Brückenbauer

Fünf Männer fliegen scheinbar schwerelos durch die Luft, fünf Frauen lassen mit erdigen Schritten den Boden erbeben. Zeitgenössischer Tanz und Flamenco begegnen sich; eine Fusion, die wohl noch nie dagewesen ist. Brigitta Luisa Merk von der Tanzcompagnie Flamencos en route hat es zusammen mit dem zeitgenössischen New Yorker Choreographen Colin Connor gewagt - und gewonnen. Das Projekt "Soleá and the Winds - Liebeslieder" eröffnet verblüffende Perspektiven.

Brückenbauer, 01.01.1970


Dance Europe

"Soleá and the Winds" is an appealing blend of flamenco and contemporary dance. Brigitta Luisa Merki, director of the dance company "Flamencos en route", together with Colin Connor, a former solist with José Limón Dance Company, succeeded in an impossoble mission.
Accompanied by Antonio Robledo's original music, an abstract composition which keeps compás's structure, but is free from Spanish clichés, five women stand vertical shifting their weight. They dance a soleá while a bold man slides accross the stage, followed by the other four. (...) The rapport forged between the two sexes makes this work both thoughtful and comical. Bravo!

Dance Europe, 00.00.0000