Laberinto Soledad

Neue Ruhr Zeitung, Essen

Poesie, Klage und Philosophie - profunde Flamencothemen finden ihren Ausdruck in Musik und Tanz. Die fünf Tänzerinnen zeigen einem begeisterten Publikum, dass Flamenco mehr als Folklore ist.

Neue Ruhr Zeitung, Essen, 31.03.2003


Der Bund

Der Perkussionist Fredrik Gille löst Geräusche und Motive aus der Dunkelheit. Er klopft und rappelt, reibt und streicht alles, was ihm unter die Hände kommt. Eine Initiation, mit welcher er die Stille porös macht. Bis sie zerfällt. In metallene, leise, hölzerne Klänge und Rhythmen. Der Gitarrist Juan Gomez fängt sie auf und verdichtet sie in einem kontinuierlichen Spannungsbogen zum lebendigen Klangteppich. "Aiiii" singt Keiko Ooka mit expressiver Stimme dazwischen. "Aiii." Und reisst mit ihrer Klage eine Wunde in die verletzliche Textur. Was für ein Dialog zu dritt! Es ist nicht der einzige an diesem Abend, der einem den Atem raubt. Die Klarheit der Choreografie, die bis ins Pianissimo präzise Fussarbeit der fünf ausdrucksstarken Solistinnen, die schnörkellose Geschmeidigkeit ihrer Schlangenarme, die unprätentiöse Natürlichkeit, sie steigern sich zum perfekten Zusammenspiel, das mehr ist als die Summe seiner Einzelteile. Die tänzerisch wie musikalisch hochkultivierte Kammertanznacht beeindruckte nachhaltig.

Der Bund, 01.03.2002


Berner Rundschau

In ihrem im vergangenem Oktober uraufgeführten Stück, Fragmentos 3 - Laberinto Soledad, wird der Flamenco zum fulminanten Ereignis, zum puren, intensiven Tanz, der wie in einem "Labyrinth der Einsamkeit" wechselhafte, tiefe Gefühle evoziert und mit der facettenreichen Körpersprache des Flamencos das Alleinsein zu persönlich differenzierten Visionen verdichtet.

Berner Rundschau, 01.03.2002


Corriere della Sera, Milano

Sie kehren jedes Jahr ins Theater Litta zurück, die Künstler und Künstlerinnen des Tanzcompagnie Flamencos en route unter der Leitung von Brigitta Luisa Merki - jedes Mal mit Erfolg. Sie zeigen ihrem zu recht treuen Publikum differenzierte Visionen des spanischen Tanzes. Ein zweigeteilter, metallener Zylinder auf Rollen als Refugium des nomadischen Geistes entlässt jede Tänzerin mit ihrer ureigenen Kraft und ihren Themen in den Raum. In den Soli der fünf Tänzerinnen geniesst man wahre Bravourstücke, die sich bis zum Schluss der Vorstellung steigern und ein enthusiastisch applaudierendes Publikum zurücklassen.

Corriere della Sera, Milano, 08.11.2001


Neue Zürcher Zeitung

Mit dieser auf Kontinuität hin angelegten im kleinen, intimen (Kellertheater)-Rahmen hat Flamencos en route gezeigt, wie vielfältig, wie lebendig und wie nachhaltig wirkend Flamenco auf der Bühne sein kann.

Neue Zürcher Zeitung, 15.10.2001


Aargauer Zeitung

Schön, wie die gemeinsam erarbeitete Choreografie das Thema Einsamkeit einkreist; schön, wie die Gemessenheit des Beginns abgelöst wird durch unvermittelte, ins Rauschhafte gesteigerte Ausbrüche, die einer jeden Tänzerin unvergleichliches Profil verleihen. Solches ist, gar keine Frage, ein "Showpiece" ersten Ranges, aber - und darin liegt das Bestechende von Fragmentos 3 - kein selbstzweckhaftes.

Aargauer Zeitung, 01.10.2001